Ich habe mir einen Brückentag den 02.11. erkämpft – also 4 Tage am Stück frei 🙂
4 Tage sind besser als nichts, doch zu wenig um größere Strecken in Angriff zu nehmen, dazu fehlt mir im Moment die Energie. So beschliesse ich- in Rücksprache mit Dobby- in die Vulkaneifel zu fahren. Dort war ich schon lange nicht mehr. Der Plan ist, am 31.10. einen kurzen Tag zu machen, also um 13:30 aus dem Büro zu verschwinden und als 1. Ziel das Pulvermaar anzusteuern. – So weit der Plan …. Leider komme ich erst um 15:30 aus dem Büro. Bis ich dann die Klamotten und Dobby im Wohnmobil habe ist es 16.30 als ich losfahre. Es gibt mindestens einen Kollegen, den ich heute Abend nicht in mein Nachtgebet einschliesse…..
So ist es natürlich schon dunkel als ich in der Eifel ankomme. Nichts mehr mit Landschaft geniessen, statt dessen schlängeln wir uns über enge, dunkle Landstraßen. Einmal mehr bin ich froh über mein kleines wendiges Mobil. Um kurz nach 18Uhr erreiche ich den Stellplatz am Pulvermaar. Ein paar Mobile sind schon da, aber es ist noch ausreichend Platz. Ich richte mich ein und freue mich jetzt schon auf den Ausblick Morgen.
Da ich früh ins Bett gegangen bin, bin ich morgens auch früh wieder wach – zum Glück ! Sonnenaufgang über den Hügeln 🙂
Nach der kleinen Fotosafari. mache ich mir Frühstück und beschliesse aufgrund der Wettervorhersage ( Regen ab Mittag) rechtzeitig loszuwandern. Meine Alpenvereinsapp schlägt mit eine Tour „Zwei Maare und ein Märchen“ vor. 9,7 km sind ok und auch die Beschreibung gefällt mit. Der Weg führt vom Pulvermaar, zum Stromer Märchen (ein Hochmoor) zum Trautzberger Maar, ein wiedervernässtes (renaturiertes) ehemaliges Trockenmaar.
Die Eifel im November ist nichts für Weicheier. Der Himmel ist bedeckt, die Landschaft hügelig und einsam. Lichte Höhen mit Sträuchern und Streuobstwiesen wechseln sich mit dichten Mischwäldern ab. Kein Mensch ist unterwegs. Mit gefällt es! Das Stromer Märchen ist tatsächlich versumpft – kann ja mal passieren 😉 und sieht hier sogar gut aus:
Schliesslich erreiche ich auch das Trautzberger Maar. Ein kleiner runder See, Zeuge der vulkanischen Vergangenheit der Landschaft.
Auf dem Rückweg stecke ich mir noch ein wenig Fallobst ein, bedanke mich recht freundlich und erreiche gegen 13Uhr mein kleines Schneckenhaus.
Wie versprochen, fängt es kurz darauf an zu regnen und ich mache es mir gemütlich. Tee, Kerzenlicht, einen Eifelkrimi und Schokolade…. was kann es Schöneres geben?
Das Wetter lockt mich nur noch kurz vor die Tür, nämlich als die Sonne sich kurz zeigt und die Landschaft in ein wunderschönes Licht taucht. Aus den Bäumen steigt Nebel auf, die Felder leuchten im Sonnenschein – Eifel ist schön ! Dobby ist etwas anderer Meinung: Eifel ist kalt und nass. Da macht man es sich am Besten auf dem Sitz bequem und lässt sich regelmäßig Futter servieren.
Mein Ziel für den Freitag, heißt Deudesfeld. Die Beschreibung des Stellplatzes hört sich gut an und eigentlich ist es in der Eifel egal wo man hinfährt, wenn man wandern will – das geht überall.
Der Stellplatz erweist sich wirklich als sehr schön und ist kostenlos, bis auf Strom und Wasser.
Mein erster Weg führt mich hinunter ins Örtchen in den kleinen Edeka Laden. Die Frau ist sehr nett und erzählt, dass der Stellplatz im Sommer so gut besucht war, dass sie Ausweichflächen zur Verfügung stellen mussten. Ein älterer Herr schlägt mir einen Wanderweg zum Horngraben/Mosenberg vor. Doch von Deudesfeld aus, sind das locker 25km und das ist mir heute eindeutig zu viel. Mir tun mal wieder die Knochen weh und so suche ich mir eine einfache kurze Tour ins Wiesental, entlang des Speicherbachs aus. Zum Frühstück nehme ich mir noch eine Leberkässemmel auf die Hand mit und mache mich dann trotz Regens auf die Socken.
Der Weg führt durch einen wunderschönen Wald mit moosigen Feen, vorbei an Weiden mit Zottelrindern, Tannen voller Zapfen …. Eifel ist auch bei Regen schön !
Den Nachmittag verlese ich dann wieder und möchte mich am Abend mit einem Essen auswärts belohnen. Unten im Ort habe ich eine Gaststätte gesehen, die mit einem Schild wirbt, dass es bis 21:00 Uhr etwas zu futtern gibt. Schon beim Betreten des Lokals, ahne ich nichts Gutes. Obwohl dies die einzige Gaststätte ist, sitzen nur 3 Leute dort und die Betreiber haben einen eindeutig holländischen Akzent. Ein Blick auf die Karte, bestätigt meine Befürchtungen – Bitterballen, Saté, Pommes und Kibbeling… – Na gut – ich habe Hunger und bestelle Pommes und Kibbeling. Nicht lecker oder gesund, aber macht satt.
In der Nacht ist es kalt und der neue Tag beginnt eisig, aber mit Sonne. Die eingefrorene Landschaft, der in den Tälern liegende Nebel und die Sonne zaubern eine wunderschöne Szenerie.
Nach 2 Tagen Wildnis steht mir nun der Sinn nach Zivilisation. Daher soll mein letztes Ziel für dieses Wochenende Gerolstein sein. Die Stadt bietet einen Stellplatz am Frei/Hallenbad an, für 10,–€ inclusive Strom und Entsorgung und einem freien Eintritt ins Bad. Der Platz mit Blick auf den gegenüberliegenden Amberg und Munterley ist schön gelegen und fußläufig zur Stadt.
Da mir jetzt schon Rücken und Knie weh tun, gibts heute nur eine Shoppingtour durch die Stadt. Ich stapfe los, durch das „Zentrum“ Gerolsteins – naja – viel ist hier nicht mit shoppen, aber da steht ein Schild Richtung Löwenburg. Also dann muss das Knie eben mal die Zähne aufeinander beißen. Burg ist gut und bietet meist einen schönen Blick.
So ist es dann auch. Auf dem Rückweg zum Mobil kaufe ich noch das Nötigste ein – Socken, Katzenfutter und nach der gestrigen Erfahrung etwas zum Abendessen. 😉 Dies schmeckt deutlich besser als gestern und wird durch den Blick auf den beleuchteten Amberg untermalt.
Eifel ist schön und ich komme sicher wieder – und damit es Dobby dann auch besser gefällt sicher auch einmal im Sommer. Doch bis dahin, dauert es noch etwas liebe Dobby 😉