Italien (Gardasee,Cinque Terre, Toskana, Lago di Mezzola) Mai 2018

 

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nimmst Du mich mit ??

Oh – Frauchen fängt schon wieder an zu packen 🙂

Sie sagt wir fahren nach Italien. Italien? – Ist da nicht auch der Gardasee? Gardasee mag ich!

Frauchen hat mir versprochen, dass wir diesmal nicht so viel rumfahren und auch einmal ein paar Tage an einem Ort bleiben.

Ja, Dobby – so weit der Plan. Ich werde versuchen mich an mein Versprechen zu halten.

Start soll der 18.05. nachmittags sein. Mal schauen wie weit wir kommen. Durch das bevorstehende Pfingstwochenende wird sicherlich viel Verkehr sein.  Aber wenn es gar nicht läuft fahre ich irgendwo raus und fahre Samstag ganz früh weiter.

Als erstes Ziel ist Brentino am Gardasee angepeilt – dort ein Besuch in der Felsenkirche Madonna della Corona Sanctuary. Anschließend fahren wir noch einmal bei Wingamm in Verona vorbei und dann weiter in die Cinque Terre. Zunächst einmal ein paar Tage auf dem Campingplatz (Camping Acqua Dolce) ausspannen und dann weitersehen. Ich habe mir auf Goolge ein paar Eckchen ausgespäht in die wir mit meinem kleinen Schneckenhaus gut hineinpassen sollte.

Wir melden uns von unterwegs.

18.05.2018

Pünktlich um 13:30 verlasse ich das Büro. Urlaub !!!

Die Stausituation hält sich für einen Freitag vor Pfingsten in Grenzen. Ein kurzer Stau bei Frankfurt und als ich Würzburg hinter mir gelassen habe läuft es so gut, dass ich in einen Flow gerate und bis auf eine kurze Pause, die Dobby und ich zum Essen nutzen- Dobby versucht trotz Katzenfutter leider für sie erfolglos– für mich zum Glück- Mäuse zu fangen, bis nach Schwaz in Österreich druchziehe. Um 22:30 ergattere ich die letzte Lücke auf dem Stellplatz. Nach einem Feierabendbier geht’s ab ins Hochbettchen. Morgen sind es nur noch 270 km – das schaffen wir leicht!

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19.05.2018

Ein gebrauchter Tag..

Mein erster Weg am Morgen ist zur Billa um die Ecke. ( Billa? – österreichischer Supermarkt: „Billa sagt der Hausverstand“) Dort gibt es unschlagbar lekkere Kalbsfleischwurst, schweitzer Wurstsalat, Laugencroissants und Kümmel-Salzstangerln.

Die blöde Wurstthekenverkäuferin dreht mir leider eine nicht mehr ganz frische Fleischwurst an. Obwohl ich es noch gesagt habe …. – aber ich habe mich mal wieder nicht entschieden genug durchgesetzt.

Naja – ich trinke in Ruhe meinen Kaffee, mümmele mein Croissant – hab ja Zeit. Im Übrigen habe ich noch kurzentschlossen meinen Plan geändert. Ich fahre erst nach Malcesine und dann nach Brentino. Ich denke, außer der Felsenkirche gibt’s dort nicht viel zu sehen.

Vor der Weiterreise tanke ich noch Wasser. Für 2 Euro gibt’s gerade mal 10 Liter – dem Wasserdruck sei Dank 😦 gebe ich auf. Dann tanke ich halt noch unterwegs an einer Raststätte. Das geht ja zum Glück in Italien relativ problemlos.

Ich setze mich ans Steuer und höre im Radio ewtas von 50 Min. Stau am Brenner und nochmal 50 Min bis Sterzing. Sch….

Das nennt man wohl einen taktischen Totalausfall 😦

Für die ersten 70 km benötige ich schon 2,5 Stunden. Zwischendurch scheint auch mein Navi irritiert. Es rät mir: „ Biegen Sie rechts ab, Richtung Himmelreich“…. Meint die das jetzt ernst? Also so weit bin ich nun doch noch nicht.

Im Schritttempo geht es über den Brenner, immer schön langsam weiter nach Sterzing…

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Ich mache Stopp zum Wasser tanken, auf die 5 Minuten kommt es jetzt auch nicht mehr an. Die Tankanzeige meint, dass wir jetzt nur noch 55% Wasser haben. Wie geht denn das? Bei der Abfahrt waren es noch 65%? Auch hier läuft das Wasser Tröpfchenweise aus der Leitung, zwischendurch immer mal wieder ein Blick auf die Anzeige – 65% – mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Doch kurz nach 65% läuft das Wasser aus dem Einfüllstutzen??? – Ich schaue wieder nach – ok, jetzt zeigt es 100% an. 100% ist prima, also packe ich den Schlauch wieder ein und krieche weiter Richtung Lago di Garda. Bei der Masse an Autos macht sich so langsam die Angst breit, dass ich in Malcesine gar keinen Platz mehr finde.

Nach 5 Stunden! Ist endlich der See in Sicht, es regnet und stürmt ! Doch wenigstens der Stellplatz am See in Malchsine ist wohl aufgrund des horrenden Preises (31,–€ für 24 Stunden) noch nicht voll. Die Kohle ist mir aber jetzt grad mal egal. Hauptsache am Ziel. Ich stelle das Auto auf die Keile und schnaufe durch.

Obwohl Dobby die Fahrt im Schneckentempo prima verschlafen hat, freut auch sie sich an die frische Luft zu kommen.

Ein Kontrollblick auf die Wasserstandsanzeige zeigt mir 70% Wasser . Da stimmt doch was nicht… ich war nur 1x Pipi und hab mir ne Tasse Kaffe gekocht… das braucht keine 30L Wasser. Entweder verliere ich irgendwo Wasser, oder die Anzeige spinnt.

Das kommt mit auf die Liste für den Besuch im Werk am Dienstag.

Den Nachmittag tummele ich mich am Seeufer und schaue den Windsurfern zu und für den Abend ist eine Portion Spaghetti in meiner Lieblingsosteria

Osteria alla Rosa

gesetzt und Morgen ist ein neuer Tag.

 

20.05.2018

Um 6:00 Uhr ist die Nacht zu Ende.

Ich hätte es wissen müssen. Die Surfer nutzen morgens den Wind am Gardasee. Der Platz ist proppevoll mit coolen Surfern. Alles schnattert und wurschtelt. Aufgerickte Segel wandern beängstigend nah am Wohnmobil vorbei.

OK – ich gebe auf und mache mir Frühstück.

Anschliessend gehe ich mit der Kamera bewaffnet zum Ufer und die Begeisterung für die steife Brise steckt an. Bunte Segel rauschen über das Wasser. Kiter, Surfer und Segler so weit das Auge reicht.

Ich schiesse ein paar Fotos und gehe mit der Ausbeute zurück zum Mobil. Dobby ist von dem morgendlichen Wind nicht begeistert und rollt sich auf dem Fahrersitz zusammen.

Also mache ich mich stadtfein und gehe ins Örtchen. Malcesine ist einfach schön. Ich mache einen Streifzug durch ein paar Boutiquen und ein Haushaltswarengeschäft – kaufe aber nichts. Brav !

Noch einen Cappuccino am Hafen und dann zurück zum Platz.

Was ist das ? Ne Knolle an der Scheibe! Ich hätte keinen gültigen Parkschein – soweit ich das italienisch verstehe. 41,–€. Die spinnen wohl! Mein Parkschein gilt bis 15:29 und jetzt ist es erst 13:30 Uhr. Ich suche mir die Emailanschrift der Policia Locale aus dem Internet, fotografiere die Knolle, meinen Parkschein und die Quittung und schreibe mit Hilfe von Google Translate, dass ich die Verwarnung nicht anerkenne und nicht zahlen werde.

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Bin gespannt ob die sich noch einmal melden.

Inzwischen hat sich der Wind gelegt und die Sonne scheint. Also setze ich mich noch ewtas nach Draußen – auch Frau Dobby erbarmt sich und okkupiert erst einmal wieder meinen Stuhl.

Als die ersten dunklen Wolken aufziehen packe ich zusammen und breche auf in Richtung Brentino. Entlang des Gardasees geht es Richtung Süden und dann in Garda links ab ins Hinterland. Hier war ich auch noch nie. Weinberge und steile Felsen prägen die Landschaft – schön !

Der Stellplatz in Brentino ist futschneu und wirklich schön gelegen. Es gibt sogar eine Ver- und Entsorgung und Strom, auf den ich allerdings verzichte. Der Platz kostet nichts, die Entsorgung 4,–€, das ist ok und macht den teuren Platz von Gardasee wieder wett.

 

In direkter Nachbarschaft hat sich eine Gruppe Italiener breit gemacht. Gruppe+Italiener = lebhaft und laut, doch sehr freundlich.

Ich verbringe den Restnachmittag mit einem Buch und einem kurzen Gang ins Dorf – hier ist wirklich der Hund begraben. Oben am Fels sehe ich schon mein Ziel für Morgen. Die Felsenkirche! 🙂

Abends machen sich die Italiener auf den Heimweg. – Ruhe !

Ich mache einen Salat und lasse den Abend gemütlich mit meinem Buch und einem kleinen Gassi mit Dobby (also Dobby mit mir) ausklingen.

21.05.2018

Auf zur Kirche der Madonna della Corona

Website der Madonna della Corona

Mit gepacktem Rucksack und ausreichend Wasser mache ich mich um 10:00 Uhr auf den Weg zur Felsenkirche. Der Wegweiser gibt eine Laufzeit von 2 Stunden an.

Direkt zu Beginn gehen einige steile Stufen den Berg hinauf. Ich bin mir sicher, dass der gesamte Weg recht steil sein wird, doch dass er aus so vielen Stufen besteht hätte ich nicht gedacht. Zunächst führt der Weg durch bewaldetes Gebiet und obwohl ich im Schatten laufe stehen mir schon bald die 1. Schweißperlen auf der Stirn. Also ziehe ich das Langarmshirt aus und zippe die Hosenbeine ab. Weiter geht’s. De Strecke ist gut ausgeschildert.So kann ich mich wenigstens nicht verlaufen – wie sonst immer.

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Das Geläuf wechselt zwischen hohen Stufen, langen Stufen, kurzen Stufen und ganz wenig normalem Weg. Meine Knie freuen sich jetzt schon auf den Abstieg.

Nach einer ¾ Stunde öffnet sich der Blick ins Etschtal. Gigantisch. Ich wußte gar nicht, dass es hier so tolle Felsformationen gibt. Gelb leuchten die Steilfelsen aus dem Wald hervor.

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Immer wieder geht man an Madonnen und solchen Wallfahrtsstationen vorbei. So hat jede/r seinen Grund den beschwerlichen Weg auf sich zu nehmen.

Der Weg wechselt jetzt zu „nur“ Treppe in Serpentinenform. Ich schnaufe an einer Gruppe vorbei. Ein Mädchen aus der Gruppe scheint am Ende seiner Kräfte zu sein und weint bitterlich. Ohje !

Nach 1 Stunde kann ich schon einen Blick auf die Kirche erhaschen, die wirklich auf einem Felsvorsprung in den Berg gebaut wurde. Die Mühe hat sich definitiv gelohnt.

Noch ein viertel Stündchen und ich bin oben.

Einige Faulenzer haben sich per Bus von der anderen Seite heraufbringen lassen und ein paar Jungs sind mit dem Rennrad da – auch von der anderen Seite – natürlich nicht die Treppen hoch!

Ich schaue mir die Kirche an – deren linke Wand wirklich nur aus Fels besteht geniesse den Ausblick und mache kurz Rast mit Obst und einem Vinschgauer, welches ich noch aus Malcesine mitgebracht hatte.

Danach geht es auf den Rückweg. Immer schön Abfedern und die hohen Stufen mit dem rechten Bein zuerst. Das rechte Knie fängt schon an zu moppern.. Der Abstieg und ich sind bald geschafft. Als ich zum Stellplatz zurückkehre sind alle anderen Mobile weg – Alles meins ! 😉

Ich lasse den Tiger aus dem Auto, schalte mir warmes Wasser für eine Dusche an und ruhe mich erst einmal vor dem Mobil in der Sonne aus.

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Der Rest des Tages vergeht in Ruhe und Frieden mit einem Buch, einem Schläfchen und einer Portion Spaghetti Bolognese. Die Sauce hab ich mit eingefroren von zu Hause mit genommen.

22.05.2018

Im Werk und in Verona

Autsch ! Ich hab Muskelkater und Knie ! Glaub ich werd alt.

Ok, da muss ich jetzt durch. – Also irgendwie raus aus dem Bett, Kaffee kochen, entsorgen und dann ab nach Verona zu Wingamm.

Dort gebe ich mit Hilfe von Händen, Füßen, Italienisch, Englisch und Frau Google Bescheid, was ich gerne noch repariert haben möchte. Lorena scheint im Moment keine Zeit zu haben, aber sie kann ja auch nicht überall sein.

Nachdem alles geklärt ist kommt auch Lorena um die Ecke und Dobby und ich bekommen für heute ein neues Behelfsheim – einen Tigro. Auch ganz nett, aber einfach nicht so schön wie mein Wingamm – findet auch Dobby.

Wir ziehen mit Katzenklo, -futter, Wasser und dem Nötigsten für Frauchen um und nehmen Kurs Richtung Verona City. Ich muss immer wieder den Hut vor meiner Katze ziehen, wie gelassen sie das nimmt. Man merkt ihr zwar an, dass ihr die Umgebung fremd ist, aber sie kommt damit klar – nimmt auf dem Beifahrersitz platz und denkt sich ihren Teil. Toller Tiger !

Ich fahre den Stellplatz in Verona an, lasse Dobby im Asyl zurück und tapse durch die Stadt. Erinnerung an letztes Jahr Oktober kommen hoch. Da war ich schon einmal hier mit Paul und Gisela, Bekanntschaften von unserem Wingamm Geburtstagstreffen, am Gardasee.

Verona ist schön, aber natürlich voll von Touristen.

Nach 3 Stunden bin ich des Sightseeings müde. Treppen laufen geht heute gar nicht – also gehe ich zurück zum Mobil und Dobby.

In der Nähe von Wingamm habe ich einen Supermarkt gesehen. Da ich noch Milch brauche, fahre ich dort hin. Ich liebe Supermärkte in anderen Ländern !!! Da gibt es sooo viel was es bei uns nicht gibt. Der Einkaufswagen füllt sich nicht nur mit Milch, sondern auch mit Prosciutto, Mortadella, Ravioli mit Kürbis und Schokolade – man braucht ja auch was für die Menschenseele.

Wingamm hat sich noch nicht gemeldet, also bleibe ich noch auf dem Parkplatz stehen – lesen und Dobby kuscheln. Das Leihmobil weist mittlerweile deutliche Spuren von Katzenhaar auf. Das muss ich nachher erst mal wieder sauber machen…

17 Uhr noch immer keine Nachricht von Wingamm– also fahre ich mal hin und schaue vor Ort nach dem Stand der Dinge.

Doch noch ist nichts von meinem Auto zu sehen. Also lese ich noch etwas und verwöhne Dobby mit weiteren Streicheleinheiten.

Um 18:30 gehe ich dann doch mal rein. Lorena kommt um die Ecke und berichtet, dass soweit alles fertig ist, aber der Wagen noch über Nacht in der Lackiererei bleiben muss, ich könne für die Nacht den Tigro noch behalten. Hm – das ist jetzt doof. Ich habe weder Schlafsack, Zahnbürste, Nachthemd. Was nun ? Ok, Lorena gibt mir Schlafsack und Kopfkissen aus dem Campingshop und eine Zahnbürste kann ich mir noch im Supermarkt kaufen. Man ist ja flexibel.

Während wir noch dastehen und plaudern, kommt mein Wohnmobil um die Ecke. Freude !!!! Lorena rennt raus und fragt nach dem Stand der Dinge. Ok. Eine Stelle muss Morgen noch nachpoliert werden und der nachlackierte Rand des Wassereinfüllstutzens Morgen noch lackiert werden.

Aber wir können in unserem zu Hause schlafen. Ich bleibe gleich auf dem Firmengelände. Parke den Tigro neben meinem Wingamm und topfe eine sichtlich zufriedene Dobby wieder in unser schönes Mobil um.

Wenn die wüsste, dass sie Morgen nochmal zurück ins Asyl muss…

23.05.2018

Weiterreise in die Cinque Terre

Der Umzug ins Asyl ist heute nur eine kurze Angelegenheit. Wir haben unser Schneckenhaus nach ungefähr 1 Stunde wieder zurück und alle Arbeiten sind erledigt.Ich habe jetzt endlich auch eine gescheite Klappe über der Truma und nicht die Bastelei, des Händlers meines „Vertrauens“. Auch die Frischwasseranzeige scheint sich wieder beruhigt zu haben. Sie hat heute Morgen beim Tanken brav 5% Schrittweise angezeigt, bis der Tank voll war.

Das einzige Problem welches sich für heute stellt, ist dass es auf dem Camping Acqua Dolce keinen freien Platz mehr zu geben scheint, ich soll aber am Nachmittag noch einmal anrufen. Ich versuche es noch auf einem 2.Platz ArberoD’oro, doch dort bekomme ich die selbe Auskunft.

Ok, ich fahre trotzdem los. Falls es mit dem Campingplatz nicht klappt, werde ich schon etwas Anderes finden.

Die Fahrt verläuft ohne Stau oder sonstige Auffälligkeiten und so bin ich nach 3 Stunden in Levanto. Acqua Dolce hat mir inzwischen abgesagt, den anderen Platz kann ich nicht mehr erreichen also beschliesse ich direkt hinzufahren und vor Ort zu fragen.

Plötzlich ist es kein Problem mehr – ich kann sogar zwischen mehreren Plätzen wählen ?!

Das soll ma jemand verstehen… Aber gut. So melde ich uns erst einmal für 3 Tage an. Von hier aus kann ich per Pedes, Boot oder Zug die Cinque Terre gut erkunden.

So richte ich mich erst einmal ein und entspanne bei einem Tässchen Kaffee. Auch Dobby scheint es hier zu gefallen. Der Platz ist zwar klein, aber es zwitschert überall und die Sonne scheint.

Ein Blick auf mein Kontrollpanel verursacht jedoch erneut Unmut. Nun will die Anzeige mir weis machen, ich hätte nur noch 10% Wasser. Bullshit!!! Da werde ich mich wohl oder übel noch auf die Suche nach der Sonde machen müssen und schauen ob sie verschmutzt ist 😦

Am Spätnachmittag mache ich mit dem Rad noch eine kleine Erkundungstour ins Städtchen – nett hier, aber ich bin noch nicht recht im Dolce Vita Modus. Dennoch gönne ich mir eine Eis – einfach 100x besser als bei uns zu Hause!

Ich erkundschafte, wo die Boote ablegen und beschliesse mir gleich am Mobil einen Plan für Morgen auszuarbeiten.

Am Besten ein Kombi aus Boot und wandern.

Gegessen wird heute wieder in der Casa Wingamm. – die Kürbisravioli mit brauner Butter und Parmesan stehen auf der Karte. Dazu ein Salat und als krönenden Abschluss ein Aperol Spritz.

Ach so – und mein Frischwasser ist inzwischen ohne Tanken wieder auf 40% ….

24.05.2018

Wandertag

Der Frischwasserstand hat sich wieder auf 95% reguliert.. !? Irgendwer spinnt hier ganz schön rum und ich bin es diesmal nicht!

Der Plan für heute sieht vor, mit der Bahn bis nach Vernazza zu fahren und dann zu Fuß über den Küstenweg nach Monterosso und von dort wieder mit der Bahn zurück nach Levanto.

Nach dem Frühstück packe ich meinen Rucksack und verspreche Dobby bald wieder zurück zu sein. Sie ist im Moment offenbar nicht gut auf mich zu sprechen. Kommt kaum raus und kuscheln ist auch nicht so angesagt.

Also schwinge ich mich auf mein Rad und fahre zur Stazione.

Dort findet sich ein deutsch sprechender Fahrkartenautomat, der mir gegen ein Gebühr von 4,–€ eine Fahrkarte schenkt. Jetzt noch das richtige Gleis finden und in den richtigen Zug steigen. Ist ja schon ein wenig aufregend, so als normal nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln Fahrer im Ausland auf die Bahn zurück zu greifen.

Aber alles geht gut und ich bin innerhalb von 15 Minuten in Vernazza.

Zunächst schlendere ich ein wenig durch den Ort. Hier ist es schon sehr touristisch, aber schön. Die bunten Häuser könnten zum Teil mal einen neuen Anstrich vertragen.

Beim Schlendern entdecke ich auch den Zugang zum Wanderweg nach Moterosso. Ach Du liebes Lieschen – schon wieder steile Treppen. Aber so etwas stand auch in der Wegbeschreibung. Knie und Oberschenkel habt acht! Heute gibt es wieder was zu tun!

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Und so ist es auch. Der Weg führt stein bergan. Immer wieder Treppen und Stufen. Ich bin froh, dass es heute nicht so sonnig ist, sonst würde mir der Schädel platzen. Schon jetzt läuft der Scheiß in Strömen und ich verstaue meine Brille in der Tasche, weil sie sonst eh immer vollgetropft ist. Ihhhh!

Aber der Weg gibt noch einmal einen schönen Blick auf Vernazza frei und einmal oben angekommen, läßt sich der Weg bewältigen.

Es sind viele Leute auf dem schmalen Pfad unterwegs, sodass man oft stehen bleiben und die entgegenkommenden vorbei lassen muss. Quasi eine Single Track Road für Fußgänger. Es geht ein wenig zu wie auf dem Rotweinwanderweg im Herbst. Aber auch das stand im Wanderführer. Dennoch ist das Panorama sehenswert.

Und nicht nur das! Was sich hier so alles über den Weg quält hat auch einen hohen Unterhaltungswert. Manch Dame, dachte wohl es handele sich um einen Laufsteg. Entblößte Arme und Beine, die eigentlich kein Mensch sehen mag und ein Sprachengewirr wie in Babylon. Und obwohl in jeder Wegbeschreibung festes Schuhwerk und Trittsicherheit angemahnt wird, sind auch Sandalen unterwegs. Doch was mich wirklich ärgert, sind die Leute, die auf diesem Pfad ihre Hund mitschleppen, steile Stufen, steiniger Tritte rauf und runter. Gift für jeden Hund und bestimmt kein Vergnügen für das Tier. Ein Frauchen meint sogar zu Ihrem Mann, dass der Hund ja zum Glück wisse, dass sie Schmerztabletten für ihn dabei habe – unglaublich !!

Aber gut. Nach 1,5 Stunden bin ich schon in Monterosso. Auch hier drehe ich erst einmal eine Runde durch der Ort. Überall riecht es so lecker – da bekomme ich doch glatt Appetit und kaufe mir ein Foccacia mit Tomaten und Käse.

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Es ist erst 13:30 und ich mache einen kurzen Systemcheck. Eigentlich könnte ich noch weiterlaufen. Das hieße zwar erst einmal wieder steil bergauf, aber das werde ich wohl schaffen. Ich schätze, dass ich bis 16:00 Uhr in Levanto sein kann – passt doch.

Dann mal los. Wieder geht es endlose Stufen steil bergauf, doch diesmal will es kein Ende nehmen. Ich glaube ich bin 1,5 Stunden nur nach oben gekraxelt. Immer mal wieder ein Päuschen eingelegt um Luft zu holen, ist es irgendwann geschafft. Der weitere Weg ist sehr steinig und extrem uneben- nicht leicht zu laufen und so langsam machen sich die ersten Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Aber auch dieser Küstenstreifen ist sehr schön. Das Wasser türkisblau, Die Felsen steil und schroff.

Nach 2,5 Stunden erreiche ich endlich Levanto. 7,46 km 425 Meter Aufstieg und 428 Meter Abstieg. Plus dem Weg von Vernazza nach Monterosso 3,43 km, 293 Meter Aufstieg und 304 Meter Abstieg.

Ich bin platt. Nun noch das Stück zum Bahnhof bewältigen und dann darf ich Rad fahren – schöööön! Ich werde mich heute Abend keinen Meter mehr vom Mobil weg bewegen. Also fahre ich auf dem Heimweg noch Salat kaufen und bin um 17Uhr müde, aber zufrieden wieder am Mobil. Käffchen, Duschen und dann möglichst nicht mehr bewegen.

25.05.2018

One day in the live of a lazy Camper

Heute ist Touriprogramm angedacht. Bloß nicht zu viel bewegen 😉

Um 10.00 Uhr fährt ein Schiff Richtung Riomaggiore. Das werde ich kapern und dann irgendwann, irgendwie mit dem Zug zurück nach Levanto fahren.

Schlafen bis 8:00 Uhr, Frühstücken und dann los.

Meine Nachbarn sind schon wanderfertig und wollen sich ein ähnliches Programm antun wie ich gestern. Ich bin gespannt…

Kurz bevor ich aufbrechen will, überlegt sich Frau Dobby, dass sie doch mal nachsehen möchte, was außerhalb des Wohnmobils so los ist. Ich bringe es nicht übers Herz sie wieder reinzuscheuchen und so komme ich auf den letzten Drücker am Schiff an. Das sieht schon ganz schön voll aus. Aber ich bekomme noch eine Karte für 16,–€ einfache Fahrt und einen Restplatz im Bug.

Leider ist es noch sehr diesig und so ist es schwierig schöne Fotos zu machen. Außerdem rennt einem immer jemand vor die Linse.

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Am ersten Hafen -Monterosso- verlassen die ersten das Schiff und ich rücke auf in eine bessere Fotoposition. Im nächsten Hafen -Vernazzo- das selbe Spiel. Kampf um die besten Plätze. Aber jetzt sitze ich in der Pole Position. In Riomaggiore verlasse auch ich das Schiff und dränge mich dem dem Rest der Welt an Land. Eine Touristengruppe an der nächsten schlängelt sich durch den Ort und jeder Guide läßt sich ein anderes Erkennungszeichen als der nächste einfallen. Einmal roter Regenschirm, einmal Sonnenblume, dann gemischter Strauß…., hier ist es mit entschieden zu voll. So wandere ich abseits der bequemen Pfade- wieder einmal Treppauf, Treppab durch den Ort und mache in einer Bar unter einem Sonnenschirm abseits des Rummels eine Cappucinopause.

Auf dem Weg zum Bahnhof erliege ich der Versuchung und kaufe mir ein Fritto Misto aus Tintenfisch und Muscheln. Extrem lecker!

Dann nehme ich den nächsten Zug in Richtung Manarola. Hier scheint es etwas ruhiger zu sein. Zumindest im oberen Teil des Ortes. Unten am Wasser sind wieder die üblichen Touristenströme unterwegs.

Ich mache Rast in einer Bar und gönne mir einen Campari Spritz. Eine Frau kommt an den Tisch und fragt ob noch ein Platz frei ist – klar, ist frei. Nachdem wir auf italienisch begonnen haben, stellen wir fest, dass wir uns auch auf deutsch unterhalten können. So plauschen wir ein wenig. Auch sie findet es extrem voll, obwohl wir noch nicht einmal Hochsaison haben.

Alles im Allem sind die Cinque Terre wirklich schön. Eine tolle Landschaft und einmalig mit den bunten in die Hänge gebauten Häusern. Aber ich denke, es wäre besser im April oder Oktober her zu kommen.

Leicht beschwipst vom Campari- Alkohol um diese Zeit bin ich einfach nicht gewohnt- wandere ich zurück zum Bahnhof und kehre nach Levanto zurück.

Wer beamt mir jetzt bitte mein Fahrrad vom Fähranleger zum Bahnhof?…

Keiner. Als hätte ich es mir gedacht! Also muss ich wohl oder übel doch noch den Kilometer zum Fähranleger laufen um mein Fahrrad zu holen.

Es ist 14:30- also Zeit für einen Kaffee am Mobil. Dobby hat inzwischen festgestellt, dass jede Menge Geckos in der Mauer hinter dem Mobil wohnen. Das ist ja so was von spannend !

Die Sonne scheint und ich sitze faul im Lehnstuhl.

Meine Nachbarn sind zurück und ähnlich platt wie ich gestern. Auch die Eindrücke, vom Sprachengewirr, bis zu den Sandälchen sind die selben.

Bei dem ganzen Stress heute werde ich nicht selber kochen. Also fahre ich wieder in den Ort und gönne mir eine Spaghetti Marinara. Teuer, aber leider nicht sehr gut.

Ok, man kann nicht immer Glück haben.

Ich denke von diesem Teil der Cinque Terre habe ich jetzt genug gesehen, außerdem ist mir hier zu viel los. Morgen geht es weiter in Richtung Portovenere. Mal schauen ob der Platz den ich mir auf Google Earth ausgeguckt habe etwas taugt. Falls nicht, gibt es im Ort einen Stellplatz.

Mit 72,–€ für 3 Nächte bin ich bei der Rechnung für den Campingplatz dabei. Auch nicht geschenkt, für diese Kategorie. Aber sie können es nehmen. Der Platz ist durchweg voll besetzt.

26.05.2018

Abenteuer

In der Früh noch einmal duschen- ist ja umsonst, auch wenn der Wasserdruck erheblich zu wünsche übrig lässt. Kassette den Frischwassertank nochmals ganz auffüllen. Die Anzeige scheint sich im Moment wieder erholt zu haben.

Tschüss Nachbarn – ihr wart nett und nehmen wir Fahrt auf in Richtung Portovenere. Mein Ziel ist ein Picknick Platz oberhalb des Ortes, in der Nähe der Muzzerone Central Wall.

Wir durchqueren La Spezia, am Hagen entlang, auch hier ist es schön, und fahren weiter Richtung Potovenere. Irgendwann müssen wir rechts abbiegen und das Sträßchen erinnert mich irgendwie an Schottland. Eng, mit Schläglöchern, nur ohne Ausweichplätze. Zwischenzeitlich kommt mir ein italienisches Fahrzeug entgegen, dessen Fahrer sich extrem blöd anstellt. So muss ich mich um Zentimeterbreite an seinem Alfa vorbeiquetschen. Danke !

Die Straße wechselt zwischen Asphalt und Schotter – Ui- ein wenig Bange wird mir jetzt schon. Für große Mobile ist das hier gar nichts ! Doch dann tut sich rechts eine große Ausweich-, oder Parkbucht auf und gibt einen kleinen Blick aufs weit untern liegende Meer frei. Ich beschliesse hier zu bleiben. Mir ist die Straße echt zu abenteuerlich. Also Auto parken und Dobby raus. Auch ihr scheint der Platz zu gefallen.

Ich koche mir einen Kaffee und nehme unterschwellig einen seltsamen Geruch wahr. Irgendwie stinkt es hier. Offenbar nutzen Wanderer diesen Platz als öffentliches Klo. 😦

Wie doof! Aber bevor ich jetzt wieder ins Mobil steige will ich mir die Sache erst einmal zu Fuß ansehen. Und siehe da! Ein Stück weiter oben gibt es noch eine prima Möglichkeit zu stehen. Mit Logenblick auf Portovenere und den Golf von La Spezia. Und mit frischer Luft. So gehe ich zurück zum Mobil und setze um. Hier ist es prima! Geile Aussicht! :-). Ich hole die Stühle heraus und geniesse.

Am Nachmittag packt mich der Bewegungsdrang und ich will dann doch mal bis zu dieser Muzzerone Festung hochlaufen. Immer wieder erhasche ich einen fantastischen Blick auf die Bucht und hier und da hätte es auch noch weitere schöne Plätze zum Stehen gegeben, aber ich bleibe jetzt wo ich bin.

Unterhalb der Festung führt ein Weg in den Wald hinein und endet an einem Kletterfelsen. Ach Klettern wäre jetzt auch schön …. Aber mangels Können und Kopilot fällt das flach. Ein zweiter Weg führt gefühlt Richtung Meer und so schaue ich mal dort nach.

Uff!!! Der Weg endet auf einem Plateau auf einem Steilfelsen und gibt den Blick aufs Meer, die Küste, Segelboote und ankernde Motorboote frei, die offenbar in den Buchten und Grotten am Fuß der Klippen Ihren Nachmittag in der Sonne geniessen. Ist das schön! Schon allein dafür hat sich die Fahrt hier herauf gelohnt. Und vor Allem sind hier nur ganz wenige Menschen unterwegs.

Ich setzte mich hin staune, bewundere und fotografiere.

Irgendwann löse ich mich beseelt von diesem Anblick und gehe noch ein Stück weiter bergan. Auch hier immer begleitet von der Aussicht auf den Golf von La Spezia.

Zurück am Mobil setzte ich mich wieder in meine Loge, futtere ein wenig Wassermelone, ziehe die Bilder aufs Laptop und schreibe meinen Tagesbericht.

Heute Abend gibt’s Hühnchen auf italienisch und was Morgen kommt werden wir sehen.

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27.05.2018

Um 7:00 Uhr bin ich wach. So war auch der Plan, weil ich vor den Touristenströmen in Portovenere ankommen möchte.

Einen Stellplatz direkt in Portovenere habe ich nicht gefunden, nur ca. 4 km entfernt und er soll 19,50/Tag kosten und nachts nichts. Also möchte ich mir für den Tag einen Parkplatz in Portovenere suchen und dann abends zum Stellplatz fahren, auf die Gefahr hin, dass ich keinen Platz mehr bekomme. Sollte das der Fall sein, wird sich schon etwas anderes finden.

Am Ortseingang steht ein Verbotsschild für Wohnmobile – Mist! Aber ein Stück weiter gibt einen Hinweis auf einen Parcheccio für Mobile. Ups – das ist ja fein. Ich fahre auf den Platz-wirklich nicht mehr als ein Parkplatz, aber legal und in der Nähe des Ortes und 1 Platz ist noch frei 🙂 Danke Universum!

Der Parkautomat sagt 1,50€/ Stunde von 8:00-21:00 Uhr und nachts nix. Das macht für mich Summa Summarum 19,50€. Also wird der Automat mit 20,–€ gefüttert. Das Ticket kommt raus, aber kein Wechselgeld – Arschlochautomat! Ich schaue auf das Ticket und darf bis zum 31.05.18 bis 8:00 Uhr stehen??!! Muss ich das jetzt verstehen. Mannoh – da wär ich ja mit viel weniger Geld ausgekommen für den 1 Tag 😦

Tja ist jetzt nicht mehr zu ändern.Vielleicht kann ich das Ticket ja weiterverkaufen.

So trinke ich noch in Ruhe einen Kaffee – Dobby schleicht an der kurzen Leine unterm Mobil längs, das scheint sie nicht weiter zu stören. Hab ich schon gesagt, dass mein Tiger echt toll ist?

Bis zum Ort sind es 1,3km sagt mein Navi, also nehme ich das Rad.

1,2 Fix bin ich da und erblicke ein italienisches Bilderbuch Örtchen. Bunter Häuser, ein Hafen Cafes und Bars die gerade öffnen – ich bin noch recht früh, die Sonne scheint und ich hab Spaß in den Backen. Das ist ja mal richtig schön hier.

Ich laufe drauf los und erkunde den Ort. Am Ende der Landspitze befindet sich eine Klippe, auf der ein Kirche gebaut ist. Von hier aus hat man einen perfekten Blick auf die Steilküste auf deren Spitze ich gestern gesessen habe. Klares tükisblaues Wasser, Sonne, Felsen… hach wie schön. Ich glaube hier bleibe ich auch Morgen noch. Mein Ticket gilt ja noch lange genug und 20,– € für 2 Tage sind dann auch ok.

Es gibt auch ein kleines Einkaufssträßchen mit netten Bars und schönen Geschäften. Hier schaue ich heute Nachmittag noch einmal vorbei. Nach einem Cappuccino Stop fahre ich wieder zurück zum Mobil. Puh – die Straße ist ganz schön steil. War die das runter auch schon?

Trotzdem fahre ich noch einmal auf der anderen Seite den Berg herunter nach le Grazie. Das ist der Ort, den ich gestern von oben immer für Portovenere gehalten habe. Aber außer einem netten Hafn, hat der Ort nicht viel zu bieten. Also das Ganze wieder zurück, Siesta im Mobil und Fotos auswerten.

Ich glaube Morgen werde ich mir ein Kajak leihen. Dann kann ich ein wenig im blauen Wasser rumpaddeln und mir das Ganze vom Meer aus ansehen.

Am Spätnachmittag fahre ich nochmals ins „Zentrum“ und schaue shoppen, kaufe mir ein Abendessen auf die Hand, setzte mich faul an eine Bar und schaue dem Treiben zu.

So kann man es aushalten.

28.05.2018

Der Satz mit x…

Heute hab ich tatsächlich mal bis 8:30 geschlafen, oder geruht. Zum Frühstück gibt’s ein Käffchen und dann wird der Rucksack akribisch gepackt. Alles was nicht nass werden sollte in Tüten, das Handy in die Wasserdichte Hülle, ein Badehandtuch, den Badeanzug gleich an und dann noch eine große Tüte um den Rucksack an Bord darin zu verstauen.

So gerüstet mache ich mich auf den Weg in den Hafen, gehe zur Bude die den Kajakverleih anbieten und sage in perfektem italienisch, dass ich mit gerne für ½ Tag ein Kajak leihen möchte. Der Mann in der Bude antwortet auf ebenso perfektem italienisch, dass die Kajaks erst ab Juni verliehen werden und ich jetzt keines bekommen kann.

So zerplatzt innerhalb von Sekunden mein Plan für den Tag. Das ist jetzt echt doof. Was mach ich denn jetzt. Erst mal in eine Bar an Wasser setzen, einen Cappuccino und ein Brioche mit Aprikosenmarmelade futtern – das braucht die enttäuschte Seele.

Tja wenn das so ist, dann fahre ich halt weiter. Den Ort habe ich mir gestern bereits von oben bis unten angesehen und der Stellplatz lädt nicht zum draußen sitzen ein.

So fahre ich grummelnd zurück zum Mobil, verkünde Dobby die frohe Botschaft, dass wir heute weiterfahren und mache alles fahrtüchtig und gebe Volterra als nächstes Ziel ein. 2,5 Stunden, dann sind wir Nachmittag da.

So cruise ich gemächlich über die Autobahn, an Carrara und seinen gigantischen Steinbrüchen vorbei. Mein Navi meint ich solle Richtung Vier Enze (Firenze) fahren.

Irgendwann geht’s ab von der Autobahn und auf die Landstraße. Es holpert und poltert. Italienische Landstraßen sind echt nicht viel besser und viel breiter als schottische. Das letzte Stück nach Volterra und zum Stellplatz wird richtig eng. Da muß man immer schön aufpassen, ob und wer einem da so entgegen kommt. Aber alles geht gut und wir sind um 14:00 Uhr auf dem Stellplatz. Ganz schön schräg hier – also erst einmal auf die Keile.

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Dobby bekommt Ihren Stuhl nach draußen, was sie auch dankbar annimmt und ich bekomme noch einen Kaffee, bevor ich in den Ort gehe.

Ich war ja schon einmal vor 35 Jahren mit der Abiklasse hier. Volterra hat nichts an Charme verloren. Man kann sich richtig vorstellen wie es hier einmal ausgesehen hat und spürt die Geschichte des Ortes. Es gibt einige Alabasterläden mehr als früher aber es ist nach wie vor schön, mit seinen kleinen Gässchen dem Blick über die Toscana und etruskischem Flair.

 

Am Spätnachmittag gehe ich wieder zurück zu Dobby. Gleiches Ritual, Fotos auswerten und einen kurzen Tagesbericht verfassen.

Heute Abend gehe ich auswärts essen und Morgen fahren wir einen Stellplatz in der Nähe bei einem Agrotourismo an, dessen Beschreibung sich so anhörte, als könne man dort auch mal 2 Tage bleiben und verweilen.

29.05.2018

Ländliche Ruhe

Das Essen gestern Abend war fantastisch. Als Vorspeise gab es eine gemischte Platte aus Erzeugnissen des Cinta Senese (toskanisches Schwein). Nich gerade unfettig aber saulecker!

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Als Hauptspeise, Tagliatelle mit Trüffeln und einem Ei/Parmesan Überzug. Begleitet von einem herrlich kühlen toskanischen Rosé. Lange nicht mehr so gut gegessen.

Nach der üblichen Ver- und Entsorgungsaktion, geht es weiter zum nächsten Ziel.

Agritourismo Colono

Ein kleiner Campingplatz mitten in den Hügeln der Toskana. Ich habe Glück, dass mich ein abreisender Camper auf den Platz lässt, denn die Betreiber sind tagsüber mit ihrer Landwirtschaft beschäftigt. Wie mir der Cheffe nachmittags erklärt hätte ich auch anrufen können und man hätte mir das Tor per Fernbedienung geöffnet. Der Platz ist schön angelegt, mit Picknickbänken, Grill und sauberen Sanitäranlagen. Hier gibt es nicht viel zu tun, nur Stühle und Tisch raus, hinsetzen und in die Natur schauen. Am Nachmittag ein kurzer Streifzug durch die Olivenhaine und dann wieder zurück auf den Liegestuhl.

Dobby findet es auch toll. Keine Hunde, keine Autos, aber jede Menge Getier in den Büschen.

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Direkt nebenan gibt es ein Restaurant mit Blick in die Hügel. Das werde ich dann Morgen mal antesten.

30.05.2018

fast wieder ein Satz mit x..

Ups – was ist das denn für ein Wetter? Das habe ich so nicht bestellt! Dunkle Wolken und es grummelt…

Ich wollte doch doch mit dem Rad nach Pomeranza!

Mal warten vielleicht zieht es ja wieder ab. Ab und zu tröpfelt es.

Aber jetzt ist es mir egal. Ich schnappe mir das Rad und fahre los. Kaum bin ich im Ort fängt es richtig an. Volles Programm mit Donner Blitz und Regen.

Die kurze Regenpause nutze ich und so schaue ich mir das Städtchen an. Ein richtig italienischer Ort und so gar nicht touristisch.

Der Regen legt wieder zu und ich verziehe mich in eine Bar. Hab noch nicht gefrühstückt, warte bis der Regen wieder nachlässt und mache mich auf den Rückweg.

Das Wetter zwingt mich einen ruhigen Nachmittag mit Buch und Hand- und Fußpflege einzulegen.

Jetzt fehlt nur noch, dass das Restaurant heute Ruhetag hat. Und siehe da – Mittwochs geschlossen 😦

Ok, dann weiter lesen und ein Brot mit Rührei und Schinken als Abendessen. Auf mehr habe ich heute keine Lust. Doch wenn ich hier schon so nutzlos in der Ecke hänge, kann ich mir ja mal einen Plan für die nächsten Tage machen. So langsam müsste ich mich mal wieder Richtung Norden bewegen und ich hab nochmal Lust auf Wasser.

Also für Morgen steht auf jeden Fall noch San Gimignano auf dem Plan und dann kann ich ja mal schauen wie weit ich am Nachmittag noch komme. Und dann einfach über den Lago die Como weiter Richtung Norden. Das klingt nach einem guten Plan.

31.05.2018

Ein holpriger Beginn

Ich stehe rechtzeitig auf, trinke mein Käffchen und mache mich zeitig auf dem Weg nach San Gimignano.

Frau Google scheint gestern Abend gesoffen zu haben oder sie will mich ärgern. Sie schickt mich auf den abenteuerlichsten wegen Berg auf Berg ab quer durch die Toskana und für meine Begriffe nicht auf direktem Weg nach San Gimignano. Die Straßen sind eng und holprig Serpentine an Serpentine es geht steil Berg auf und Berg ab. Die Landschaft ist toll wenn es nicht so diesig wäre ,würde ich sogar einen Fotostopp einlegen. Doch mein Blick bleibt fest auf die Straße geheftet soweit man das denn Straße nennen kann. Die Krönung ist ein Schotterweg. Wieder einmal fühle ich mich an Schottland erinnert. Doch die Straßen dort sind zwar Single Tracks, aber es gibt Ausweichbuchten diese gibt es hier nicht. Ich bin heilfroh das ich so früh unterwegs bin und noch nicht so viel Verkehr unterwegs ist. Nach eineinhalb Stunden komme ich endlich in San Gimignano an. Ich bin völlig fertig und wie sich Dobby fühlt,möchte ich eigentlich überhaupt nicht wissen. Ich entschuldige mich bei ihr und sage ihr dass ich jetzt erst einmal weg bin und sie sich ausruhen kann. So mache ich mich auf den Weg in den Ort.

San Gimignano ist trutziger als Volterra. Da es heute sehr diesig ist, macht es leider oder zum Glück keinen Sinn einen der Kampanile zu besteigen. So stapfe ich durch die Stadt, leider ist heute Markt. Ich hatte mich schon gewundert dass so viele Autos um diese Uhrzeit da sind. Ein kurzer Zwischenstopp auf einen Cappuccino ein Eis auf die Hand und dann gehe ich zurück zum Mobil. Schließlich habe ich ja heute noch eine längere Strecke vor mir.

Ich verspreche Dobby, dass wir jetzt auf der Autobahn bleiben und es nicht mehr so holprig sein wird. Doch erst einmal weit gefehlt. Auch die Autobahn in Italien sind zum Teil sehr abenteuerlich. Mittlerweile habe ich auch den Unterschied zwischen SP, SR, SS und Autobahn begriffen. SP, Strada Provinciale, ist irgendetwas zwischen Schotterpiste und schmaler holpriger Straße. SR Strada Regionale, ist zwar meist zweispurig, aber nicht weniger holprig und auch meist sehr eng.SS Strada Stadale, ist eine Vorstufe zur Autobahn. Sie kostet nichts ist meist zweispurig in einer Richtung, und recht gut befahrbar. Autostrada ist dann die Autobahn. Auch nicht immer unholprig und zu Weilen auch kurvig.

Aber o. k. wie erreichen nachmittags um 16:30 Uhr den angepeilten Platz in Colico. Unterwegs habe ich schon darüber nachgedacht, dass 23 € pro Nacht ja wieder eine ganze Menge Geld sind. So beschließe ich mir den Platz erst einmal anzuschauen und falls er mir nicht gefällt werde ich weiter fahren zu einem anderen Platz weiter im Norden. Dieser Plan stellt sich als brauchbar heraus. Der Platz in Colico ist nicht nur teuer sondern auch hässlich. So nehme ich eine weitere Viertelstunde in Kauf, entschuldige mich erneut bei Dobby und fahre weiter bis zum Lago di Mezzola. Dort soll es einen kostenfreien Platz ohne Ver- und Entsorgung geben, aber direkt am See. Dies stellt sich als kluge Entscheidung heraus. Der Platz ist der Knaller man schaut direkt auf den See und vor der Wohnmobil Tour ist eine schöne Wiese für Dobby und das ganze für null Euro.

Ich freue mich und Dobby ganz augenscheinlich auch. Das ist ein perfekter Platz um die letzten Urlaubstage zu verbringen. Ich richte mich häuslich ein und habe Spaß in den Backen.

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Am Abend geht es in die einzige Pizzeria im Ort. Das Essen ist gut, reichhaltig und nicht zu teuer und nach dem Essen wird noch ein wenig auf den See geglotzt. Mal schauen was wir Morgen anstellen. Wandern, Radfahren… hier kann man bestimmt was anstellen….

01.06.2018

Orientierung ist Glückssache

Aufstehen um 7:30. Mein erster Blick gilt dem See. Das Wasser ist spiegelglatt und stellenweise hängt Nebel auf dem Wasser. Da muss sofort die Kamera her! Wie wunderschön das aussieht!

 

Ich frühstücke gemütlich – Dobby hat keine Meinung zum Rausgehen. Ist wohl noch zu früh für die Dame.

Der nächste Weg ist zum Supermarkt, Milch und etwas fürs Abendessen einkaufen. Das „Etwas“ wird ein Kalbs-T-Bone Steak.

Ich bringe die Beute ins Mobil und mache mich mit dem Rad auf Entdeckungstour. Der Plan ist bis zum Lago di Como zu fahren. Ein wunderschöner Radweg führt am Lago die Mezzola vorbei und irgendwann geht ist kein Wegweiser mehr da.

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Ich schlage die Richtung ein, in der ich den Comer See vermute und radle tapfer weiter. Mehrere Versuche in Feldwege abzubiegen enden im Nichts doch irgendwann findet sich wieder ein Radweg entlang des Fiume Adda. Ich radle so vor mich hin und stelle auf einmal fest, dass der Fluss in die falsche Richtung fließt, oder ich, um es anders auszudrücken, offenbar in die falsche Richtung radle.. Mein inneres Navi ist ein echter Versager !

Also das richtige Navi herausgeholt und erst einmal neu orientieren. Ohje ich bin wirklich ziemlich weit in die falsche Richtung gefahren. Also das Ganze zurück.

Nach 3 Stunden bin ich wieder am Mobil und beschliesse, dass ich für heute genug getan habe.

Die Sonne scheint, so setze ich mich unter meine selbst gebastelte Markise, verlese, veresse und verfaulenze den restlichen Tag.

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Meine superstarken Saugnäpfe ans Mobil, ein Sonnensegel mit Hilfe von starken Gummihaken, an den Saugnäpfen befestigen(so kann sich das Segel im Wind ausgleichen) und das Ganze mit Zeltstangen nach vorne abspannen. Fertig ist die Markise 🙂

Der Stellplatz ist inzwischen rappelvoll und ich bin froh, dass ich gestern schon angekommen bin und ein lauschiges Plätzchen am Rand habe. Hier sollte man also besser nicht Freitags Nachmittags anreisen. Scheint kein Geheimtipp zu sein.

02.06.2018

Triathlon

Die Sonne scheint! Es scheint ein warmer Tag zu werden. Also, was tun? Fahrrad oder Wandern?

Ich schaue auf die Karte und entdecke einen Wanderweg in ein Tal hinein. Bis zum Wanderparkplatz 1,2km – das kann ich mit dem Rad fahren und dann, je nach Lust und Laune ins Valle Codera. Da laufe ich im Schatten. 🙂

Die Steilheit der Berge ist zwar Angst einflößend, aber Valle, heißt ja Tal und da geht’s bestimmt nicht so steil hoch.

Gesagt, getan! Ich schwinge mich auf mein Mountainbike und fahre seiner Bestimmung gemäß in die Berge. Schon die ersten Meter lassen wieder den Schweiß in Strömen fliessen, aber es ist ja nicht weit – also durchhalten.

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Auf dem Wanderparkplatz stehen einige Autos – also scheint das ein beliebtes Ziel zu sein. Noch während ich unten stehe, kommt ein braungebrannter durchtrainierter Mann den Pfad heruntergehechtet und bricht nahezu schnaufend und stöhnend vor mir danieder. Also so förmlich muss es ja nun auch nicht sein

Ok, anscheinend nutzen einige Wahnsinnige den Weg als „Joggingstrecke“ – wenn’s schön macht! Schlank macht es auf jeden Fall, aber man muss ja nicht alles haben.

So mache ich mich gemächlich an den Anstieg. Schon wieder Treppen und zwar richtig steil!

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Ich beruhige mich mit dem Gedanken, dass das bestimmt nur der Einstieg ist. Aber da war der Wunsch der Vater des Gedanken… Es geht bergauf und zwar so steil, dass mit die Wege die ich bislang gelaufen bin eher mittelsteil erscheinen. Ich schnaufe wie eine alte Dampflock. Ab und zu kommt ein „Jogger“ vorbei. Entweder von oben nach unten, oder umgekehrt. Gut nach oben hüpfen sie auch nicht gerade, aber mich würde bei dem Tempo bestimmt der Schlag treffen. Bin so schon kurz davor.

Aber wie so oft wird die Mühe mit einem herrlichen Ausblick über den See belohnt. Wirklich gigantisch.

So kämpfe ich mich 1,5 Stunden nach oben und beschliesse irgendwann, dass es jetzt reicht. Schliesslich will das Ganze ja auch nach Unten noch gelaufen werden. Runter geht’s schneller und so bin ich bald wieder am Fahrrad. Auch der Rückweg ist schnell erledigt und der Stellplatz in Sicht.

Doch was ist das? Da hat sich so ein Ar…. noch quer zwischen mich und meine holländischen Nachbarn gequetscht, denen ich extra nicht so dicht auf die Pelle gerückt bin…

Ich bin sauer und sage dem feist, fetten Italiener erst einmal meine Meinung. Ob grammatikalisch richtig, ist mir egal. Er meint , dass er keinen anderen Platz gefunden hätte – stimmt nicht, sage ich, denn inzwischen sind einige schon wieder abgereist. Der Idiot wollte einfach nur die best mögliche Sicht. Egal ob er mich damit auf das Hinterteil seines häßlichen Mobiles schauen lässt.

Vollidiot – ich bin sauer – Stronzo !!!! Das hab ich ihm aber nicht gesagt…

Hilft nix – ich will mir die Laune nicht verderben lassen und setze mich vor mein Mobil und schaue eben in die andere Richtung.

Da es ziemlich heiß ist und ich das Wasser noch nicht angetestet habe gehe ich noch eine Runde zum See. Zu mehr als kurz eintauchen reicht es aber nicht – brrrrr – kalt!!!

Kaum bin ich zurück, zieht ein Gewitter auf. Jetzt kann ich mal schauen, was meine selbstgebastelte Markise so kann.

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Klappt – ich sitze im Trockenen und das System hält auch Windböen aus. Die Anderen müssen Ihre Markisen einfahren und ins Mobil gehen. 🙂

Ich krame mein Buch hervor und lasse den Nachmittag an mit vorüberziehen. Heute Abend gehe nich noch einmal in die örtliche Pizzeria. Morgen geht es früh nach Chiavenna und nachmittags auf den 1. Teil des Heimweges.

03.06.2018

Chiao Lago Mezzola, Chiao Italia

Gestern gab es noch einen Schreck in der Abendstunde. Dobb ywar gerade auf der Pirsch nach ein paar Spatzen, was die Hunde der Hippienachbarn offenbar gar nicht gut fanden – zumindest einer nicht. Er hat sich aus seinem Halsband herausgewunden und kam auf einmal bellend auf Dobby zugerast. Fauchen, Bellen, Schreinen, Chaos pur. Ich versuche Dobby irgendwie aus dem Geschehen zu retten, doch die kratzt wild um sich. Dem Hund gebe ich erst mal eine hinter die Löffel und dann bekomme ich Dobby am Geschirr zu packen und rette sie ins Wohnmobil. Inzwischen ist auch das Hundefrauchen da und entschuldigt sich vielmals. Dobbyfrauchen und Hundefrauchen sind fix und alle und Dobby sehr wahrscheinlich auch, obwohl sie im Mobil sitzt, als wäre nichts geschehen. Mir topft das Blut von der Hand, so hat sie sich gewehrt und gekratzt.

„Stimmt nicht Frauchen, ich hab auch einen ganz schönen Schreck bekommen. Danke, dass Du mich verteidigt und gerettet hast und das mit dem Blut und den Kratzern tut mir leid-wollte mich halt nur wehren“

Ok – ist verziehen! 🙂

Am Morgen stehe ich früh auf, weil wir noch einiges an Strecke machen wollen und vorher noch kurz in Chiavenna anhalten.

Meinen Ar…nachbarn wecke ich damit auch auf. Selbst Schuld, wenn man so dicht aufparkt 🙂

Kurz nach 8 heißt es auf Wiedersehen Lago die Mezzola, ich komme bestimmt noch einmal wieder. Chiavenna ist nur ½ Stunde entfernt. Ich mache Stopp auf dem Camperparkplatz, ver- und entsorge noch einmal und gehe in den Ort. Doch irgendwie hatte ich es hier anders in Erinnerung. Irgendwie schöner…

So ist die Besichtigung bald abgeschlosssen und wir machen uns um 11 Uhr auf die erste Etappe Richtung Heimat.

Dem Rat meiner schweitzer Nachbarn folgend, nehme ich nicht den Spülgenpass (da stand was von max 2,30 m Breite- der Wingamm ist zwar nur 2,20 mtr + Spiegel und so viel Abenteuer muss ja auch nicht sein), sondern fahre über den Julierpass. Auch diese Strecke ist schon kurvenreich genug. Aber Dobby hält sich wie eine 1. Zwischendurch halte ich immer mal wieder an, fotografiere und lasse Dobby an die frische Luft.

 

 

So zieht sich der Weg ein wenig, aber wir haben ja Zeit. Kurz vor der Grenze am Bodensee, will Frau Google mich noch einmal auf die österreichische Autobahn locken. Doch die 8,50€ für die paar Kilometer bin ich nicht bereit zu zahlen und wähle die Landstraße bis Lindau. Auch das zieht sich, aber ermöglicht mir noch für 1,20€/Liter Diesel zu tanken.

Wir fahren durch bis nach Memmingen und machen hier unseren Zwischenstopp. Morgen sind es dann noch einmal 530km. Aber wir haben ja Zeit…

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04.06.2018

Leider ist die Straße am Stellplatz etwas laut. So bin ich früh wach. Ich lasse das wilde Tier nach Draußen, koche Kaffee, hole Brötchen und mache mich um 9:30 auf den Weg. Es ist nicht viel Verkehr und so hänge ich meinen Gedanken nach. Es war ein schöner Urlaub und ich war auch noch nie 2 ½ Wochen allein unterwegs. Aber es war sehr schön.

„Hallo Frauchen, Du warst nicht allein – ich war auch mit dabei !!! „

Ja klar – sorry und das war auch sehr schön. Du warst eine wirklich tolle Reisebegleitung! Du machst das wirklich toll und ich bin stolz auf Dich!

Dennoch ist es nicht immer ganz leicht ohne menschliche Begleitung. Und so war die Mischung zwischen Campingplatz – wo man auch mal mit Nachbarn quatschen konnte-, frei stehen, Stellplatz, viele Touristen und dann mal wieder absolute Ruhe wirklich gut.Ich habe ein paar nette Leute kennengelernt, sehr viele sehr schöne Orte gesehen und die Freiheit, mit dem Wohnmobil sich treiben zu lassen, an keine festen Orte und Zeiten gebunden zu sein, ist einfach unbezahlbar.

Ich hätte gut und gerne noch ein paar Wochen dranhängen können. Der Duft von Jasmin, wird mich an Italien erinnern. Er hat mich, egal wo ich war, begleitet. Auch die Rückreise über die Schweiz war wieder schön. Ich mag das Land und wäre es nicht so teuer, wäre ich viel öfter dort.

Aber leider muss ich am Mittwoch wieder im Büro sitzen und werde eine ungewissen Zukunft entgegenschauen. Ich denke, dass Ende Juni die ersten Entscheidungen über den Verkauf unserer Firma an Amex bekannt gegeben werden und ob ich im nächsten Jahr dann noch einen Job habe, steht in den Sternen.

Doch irgendwie wird es schon weitergehen und ich werde eine Lösung finden.

Erst einmal bin ich dankbar für die schöne Zeit, für mein schönes Wohnmobil und dass ich so schöne Reisen unternehmen kann und freue mich auf das nächste Mal.

P.S. meine Frischwasseranzeige scheint sich wieder erholt zu haben – zumindest für den Moment und die Polizei vom Gardasee hat sich auch gemeldet. Sie sind der Meinung, dass die Verwarnung rechtens war, weil das Ticket nicht in der Frontscheibe, sondern in der Seitenscheibe hing… Wie soll ich ein Ticket in die Frontscheibe hängen, wenn ich nachts die Isomatte vor der Scheibe habe???? Das wird mir wohl noch Ungemach ins Haus stehen.

Stell- und Campingplätze dieser Reise:

  • 37018 Malcesine
    Via Paina
  • 37020 Brentino Belluno
    Via Santuario
  • 37138 Verona
    Via Luigi Piccoli
  • Camping Albero d´Oro19015 Levanto
    Via Albero de Oro
  • im Abseits und nicht für große Mobile geeignet:oberhalb von Portovenere, Richtung Muzzerone Central Wall, mehrere Möglichkeiten. Portovenere ist von dort auch über einen Wanderweg zu erreichen
  • Portoevenere SP530 Via Oliva am Kreisverkehr
  • 56048 Volterra
    Viale dei Filosofi
  • Toskana Pomerance

Agricampeggio Colono

  • 23025 Novate Mezzola
    Via al Lido
  • 87700 Memmingen
    Colmarer Str.

 

 

 

 

17 Gedanken zu “Italien (Gardasee,Cinque Terre, Toskana, Lago di Mezzola) Mai 2018

  1. Elke Schuster

    Oh, wie toll… Cinque Terre war ich schon vier Mal, auch auf dem Camping… Gibt aber auch einen Stellplatz an der Bahn ..
    Viel Vergnügen beim wandern?

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  2. Elke

    Ha, ha – das kenne ich… Manchmal hatte ich das Gefühl, ich müsste jetzt sofort zusammen brechen und kann keinen Meter mehr laufen… Aber dann muss man und gings doch weiter…
    Ich glaub mich zu erinnern, dass wenn man den 3 Tage Eintrittspass kauft, die Fahrkarte inkludiert ist – nur nicht die Bootsfahrt.

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  3. klaus

    ICH BIN IN ZUR ZEIT MIT DEM MOTORRAD IN DER TOTAL VERREGNETEN PROVENCE UNTERWEGS ……AUCh SCHÖN …..ABER BEI SONNE BESTIMMT NOOOOOOCH SCHÖNER.
    BIN JA RICHTIG NEIDFISCH ÜBER SO VIELE SONNENBILDER
    GLG KLAUS

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  4. Pingback: Italien (Gardasee,Cinque Terre, Toskana) Mai 2018 – Katze und Wohnmobil ? Geht doch !

  5. Sutter

    Grüezi Frau Nachbarin vom Lago di Mezzola Wir sind gut nach Hause gekommen, aber nicht über den Splügen, da gab es leider ein Verbot, sondern über den Julier, war auch sehr schön. Gerne hätten wir auch noch ein paar Tage auf dem schönen Stellplatz verweilt, aber eben, alles Schöne hat irgendwann ein Ende. Wir sind jetzt gespannt auf Ihren Erlebnisbericht von Schottland, aber zuerst mal auspacken, Camper putzen, etc. Ihnen eine gute Heimreise.
    Liebe Grüsse aus der Schweiz
    Katharina und Roland Sutter

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    1. Hallo liebe Familie Suttee. Das freut mich ja von Ihnen zu lesen 😊Schön, dass Sie gut zu Hause angekommen sind! Verbot am Spülgen? Auch für mich? Ich werde es mir anschauen. Ich wünsche Ihnen einen guten Start zu Hause.
      Liebe Grüße (noch) vom Laho di Mezzola. Gleich gehts aber los

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  6. Klaus

    Hallo Ellen,
    bin wieder zu Hause!
    Motorrad steht zwar noch dreckig in der Garage! Aber alles gut.
    eine Woche Provence mit dem Motorrad….sehr schön…aber vier Tage davon voll der Regen mit Blitz und Donner…….dann lieber mit dem WoMo in die Toscana 😉

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